Projekt: Wettbewerb zur Gestaltung einer Gemeinschaftsschule in Wiesloch
Planungsstand:  Wettbewerb
Bauherr: Stadt Wiesloch

Zusammenarbeit: Dipl. Des. Dipl. Ing. Steffen Kunkel

Städtebauliche Setzung

Die vorgeschlagene städtebauliche Setzung und Ausformulierung des neuen Gebäudevolumens beruht auf der Neuinterpretation der heute vorgefundenen, in der Zeit seiner ursprünglichen Entstehung oftmals generierten, städtebaulichen Disposition. Die aktuelle, lose Campusstruktur kann keine den Infrastrukturen der Stadt angemessene Situation des Ankommens bieten. Der Neubau rückt an den Straßenzug und fasst den Campus im Südwesten. Der Zugang erfolgt dort an der Gerbersruhstraße. Die Topografie wird genutzt um ein Plateau auszubilden, welches an zwei Seiten durch eine sitzhohe Einfriedung, sowie durch den Eingang und die überragenden Cluster der Gemeinschaftsschule, räumlich gefasst wird. Das Plateau sowie der auskragende Schulbereich formen den Auftakt für eine diagonale Erschließung verschiedener Pausenhöfe, welche immer weiter in das Zentrum des Campus mit unterschiedlichen Raumqualitäten führt.


Struktur

Der Grundriss folgt im Erdgeschoss einer L-Form und bildet einen Sockel aus, welcher neben dem Eingang, der Bibliothek und der Verwaltung, die Mehrzweckräume und gemeinschaftlich genutzten Küchen, als auch zur Realschule hin die Technik- und Werkräume aufnimmt. Zwei Lichthöfe ermöglichen Querbeziehungen und können als kontemplative Erweiterung des Koch- und Kunstunterrichts genutzt werden. Verschiedene dezentrale Eingänge ermöglichen eine grundsätzliche Verknüpfung von Unterrichtsräumen unterschiedlich ausdifferenzierten Freiräumen. Auf dem Sockelbau befinden sich im Südwesten im ersten und zweiten Obergeschoss die Klassencluster mit einem, zum Pausenhof hin orientierten, offenen Lernbereich mit Loggia. Im Norden hingegen sind zum Pausenhof der Realschule hin im ersten Obergeschoss die Naturwissenschaften untergebracht.

Der Naturwissenschaftsbereich bietet im Falle eines Neubaus der Realschule die Möglichkeit, als Klassencluster variabel umstrukturiert zu werden.


Freiräume

Um den neuen Schulbau ordnen sich neben dem Eingangsplateau drei in ihren Qualitäten unterschiedliche Freiräume an. Zum einen im Südwesten der Pausenhof zur zukünftigen Mensa, der in seinen Abmessungen vergrößert und somit in seiner Erscheinung und Nutzung als Pausenhof präsenter und konturierter wird. Dieser könnte so auch mehr Schüler durch einen zukünftigen Neubau der Realschule aufnehmen. Im Norden findet sich er durch eine szenische Topografie geprägter Freiraum. Dieser wird durch die nun zweigeschossige Gemeinschaftsschule und die Realschule definiert. Der Durchgangsraum zwischen dem heutigen Fachklassenbau und dem Gymnasium wird verkleinert und somit in seiner Bestimmung als grüner Erschließungsraum geschärft.


Belichtung

Die Unterrichtsräume in den oberen Clustern werden neben den Fenstern über nach Norden ausgerichtete Oberlichter belichtet, welche auch gestaltprägend für den Neubau sind. Die Raumtiefen variieren dabei je nach Ausrichtung. Die Differenzierungsbereiche, welche mit Schiebeelementen ausgestattet sind, lassen Licht in die Flure der Klassentrakte. Die Flure im Sockelbau führen ins Licht, gewähren Ausblicke in die Freibereiche und schaffen somit Orientierung. Die enorme Gebäudetiefe im Sockel wird über Lichthöfe ermöglicht.


Fassade

Über die Tektonik wird dem nicht unerheblichen Volumen der Gemeinschaftsschule ein menschlicher Maßstab implementiert. Des weiteren werden durch Modulationen in der Texturierung der Fassade die unterschiedlichen Geschosse differenziert und der Baukörper weiter gegliedert.